»CLOWN SEIN« – Schauspielausbildung zum Clown

die Schule für Clown und Ensembletheater bietet mit ihrem Ausbildungskonzept
rund 60 Tage Ausbildung auf ca. 2 Jahre verteilt in Arbeitsblocks von 4 Tage bis 14 Tage,
mit einer Inszenierung und mindestens 3 Aufführungen zum Abschluss.

Die Fortbildung richtet sich an alle Menschen, die ihren Clown erarbeiten und sich dem Schauspielhandwerk widmen wollen. An Menschen, die bereits auf der Bühne standen –
an KollegInnen aus den Bereichen Theater, Tanz, Musik, an Theater- und TanzpädagogInnen, die ihre schauspielerischen Fähigkeiten ausbilden und erweitern möchten und an junge wie alte Talente.

Clownausbildung – Deutschland
Clownausbildung – Österreich
«GeriatrieClown» Zusatzqualifikation

Leitung: Ann Dargies in Kooperation mit den Fachreferentinnen
Barbara Biegl, Heike Stock, Katharina Müller und GastreferentInnen

ORT: Transit Werkstatt, Mühltal bzw. Wien, Österreich


»Clown sein« – leise und laut sein, berührend und
provozierend sein, in Aktion und in der Stille sein.

© Brigitte Waibel

»Clown sein« – im Gepäck eine solide erarbeite Figur, fundiertes Schauspiel- und Clownshandwerk, die Lebensphilosophie und die Lebensstrategie des Clowns, die Fähigkeit im Solo, im Duo, im Ensemble zu arbeiten, dies lässt mich Clown sein: auf der Bühne, im öffentlichen Raum, in Aktion, auf der Straße, in allen Situationen und auch an Orten der Fürsorge und Heilung.
Meine Lehre bietet dies in der Ausbildung zum Clown.

Ich selbst bewege mich in all diesen Feldern seit vielen Jahren als Lehrende,
als Schauspielerin, Clown, Regisseurin und leise wie laute Aktivistin.
Meine Spezialität als Lehrende ist die Traute alles dafür zu tun, dass der Clown
eine ganz persönliche Verankerung und Ausprägung erfährt und damit gespeist ist
mit einem hohen Maß an Geschichten, an Freude und Lebendigkeit.
Für diese Arbeit, braucht es von den Teilnehmenden Mut zum Risiko und
die Lust am Schürfen, Finden, Stolpern, Lachen und schöner Scheitern.

»Das kleine Gold lockt durch verschlossene Türen hindurch in tiefe weite Möglichkeiten. Vordergründig scheint man uns hindern zu können durch dicke Mauern und verrammelte Tore. Aber in jedem Grau steckt dieses kleine Gold. Nichts kann so verfallen, karg und verschlossen sein, dass es nicht diesen kleinen Schimmer in sich trüge«
(Doris Cordes-Vollert)

Wir rasen durch die Trainingsmeile des Lebens, platzieren unsere Bälle effektiv in der großen Arena »Gewinn«. Und ab und an heißt es: Hoppla, ich falle, ich träume, ich liebe…!
Der Clown steht immer wieder auf, egal wie das Leben so trifft und spielt.
Seine Liebe zur Welt und zu sich selbst lässt ihn viel riskieren.
In dieser tragikomischen Figur leben Lachen und Weinen gleichermaßen.
Eine ernsthafte Arbeit, die viel Spaß macht und viel Einsatz verlangt.

Clown und Bühnenclown

Eine rote Nase, die Sache ist klar – hier steht ein Clown in der Manege. Keine rote Nase – und was jetzt? Der Bühnenclown – weder reine Bühnenfigur noch einfach Spaßmacher. Beide Clowns sind Teil dieser Ausbildung. Durch die Besonderheiten des Buffons bereichert werden schillernde Figuren erarbeitet, die am Ende in einer Ensembleinszenierung brillieren sollen.
Wir kennen Heinz Erhard, Jacques Tati, Giulietta Masina, Roberto Benigni, Charlie Chaplin,
den Hauptmann von Köpenick, vielleicht Adam Hundesohn, vielleicht die Figuren
im Theater des Christoph Marthaler – alles Clowns und Bühnenclowns.
Wie viel von dem, was sie ausmacht, hätten wir gerne selbst, persönlich und
für die Bühne?
Phantasie, Konzentration aufs Wesentliche, Hoffnung, starke Gefühle, Mut zum Tun, Neugier, wache Sinne, Liebe zu sich und zur Welt.
Diese Ausbildung traut sich, die Theaterkonzepte zu mixen. Denn alle sind nötig für
diese meine Art der Arbeit und meine Definition des Clowns. Sie erschließt sich im Tun.
Dazu braucht es das epische, das illusionistische, das choreografische Theater,
die Tragödie wie die Komödie bis hin zur Burlesken und Farce.
Die Vermittlung von fundiertem Bühnenhandwerk für Schauspiel und für die Figur
des Clowns mit und ohne rote Nase steht oben an. Sowie die Vorbereitung für unterschiedlichste Arbeitsfelder und Einsatzorte und die Erarbeitung eines Aktionstheaters für die Straße, den öffentlichen Raum, die Bühne oder besondere Orte.

Ziele

In diesem Ausbildungsangebot möchte ich ausdrucksstarke, lebendige Clowns,
tragisch-komische Figuren, die Figur des Clowns, des Buffons und
das Choreographische Theater sowie Elemente des Schauspiels miteinander verbinden.

Ich möchte so weit kommen, dass die Teilnehmenden:

  • grundlegendes Schauspielhandwerk erwerben und erweitern
  • grundlegendes Handwerk des Clowns erwerben,
  • Einblick bekommen in die Lebensstrategie und Philosophie des Clowns,
  • eine Figur erarbeiten,
  • die Fähigkeit, im Ensemble zu spielen, steigern,
  • ein Ergebnis erarbeiten, das vor Publikum Bestand hat,

Am Ende erhalten die Teilnehmenden eine Einschätzung ihres Könnens.

Arbeitsphilosophie

Mein Arbeitsansatz ist geprägt von der Leidenschaft, Unterschiede,
ja Gegensätze zu verbinden. Mein Bestreben ist Ganzheit.

  • Ausbildungstechniken u n d Inhalt,
  • Schauspielhandwerk u n d Authentizität,
  • Ausbildung u n d Inszenierung,
  • intensive Einzel/Figurenarbeit u n d ein starkes Ensemble,
  • Sprechtheater u n d Choreographisches Theater/Tanz,
  • Tragödie u n d Komödie.
  • Aktion u n d Stille

Es gibt ein Zentrum, an dem sich die gesamte Arbeit orientieren wird:
das Thema: „schöner Scheitern“ Clowns, Narren, Überlebenskünstlerinnen- und Künstler am Rande des Abgrunds stolpern und siegen mit Wonne.
Diese thematischen Vorlagen sind ideal und bieten eine Menge für mein Vorhaben und meinen Arbeitsstil. Sie ermöglichen die Verbindung von dramatisiertem Material mit Fundstücken der Teilnehmenden wie der Regie. Sie bieten einen Zugang zu handfester Alltagstragik und Alltagskomik. Handlung und Sprache sind gleichermaßen wichtig.
Sie erfordern eine intensive Figurenarbeit, eine Menge an szenischem Zusammenspiel,
und sie verlangt eine Schulung der Ensemblefertigkeiten.
Sie führen individuelle, anrührende, tragikomische Figuren an einem Schauplatz zusammen. Sie lassen es zu, eine Stilisierung anzustreben, die geprägt ist von Lebendigkeit und Echtheit.
Und es erlaubt Inszenierungs- und Aktionsformen unterschiedlichster Art
für einen Abschluss zu wählen.

Das Handwerkszeug

  • Innehalten als grundlegendes Spielprinzip,
  • Bühnenclown und Spielstrategien,
  • Episches Schauspiel, Schauspiel mit Einfühlung,
  • Buffonarbeit in Anlehnung an jene von J. Lecoq,
  • Choreografisches Theater
  • Schulung von handfestem Schauspielhandwerk
  • Schulung der Ausdrucksfähigkeit für Körper, für Gesangsstimme, für Sprechstimme,
  • Sensibilisierungs- und Wachsamkeitstraining,
  • Schulung der Sinne,
  • Tänzerisches und choreographisches Gestalten, Bewegen und Handeln,
  • Choreographische Arbeit im Raum, Tanz,
  • Improvisationstechniken für Solo,
  • Zusammenspieltechniken für Duo, Trio…, Ensemble,
  • Szenische Improvisationen,
  • Szenenstudien,
  • Improvisationstechniken für das Spiel mit Raum,
  • Arbeiten mit Objekten und Material, Tücke des Objekts,
  • Rhythmus als Grundlage für Improvisation und szenisches Spiel,
  • Rollen/Figurenarbeit – Einzelarbeit,
  • Wiederholbarkeit von Vorgängen,
  • Ensembletraining,
  • Bühnenpräsenz,
  • Training in Entschiedenheit,
  • Training in Gelassenheit

Themen

  • Das Spiel des Clowns
  • das Wesen des Clowns
  • mein Clown in Musik und Poesie
  • der Clown und die Stille
  • mein Clown und die Tücke des Objekts
  • was jetzt? Clowns in besonderen Situationen
  • Buffons Narren gnadenlos
  • Liebe und innere Freude als wichtigstes Gut
  • Clowns im öffentlichen Raum
  • Clown und Bühne allein und im Ensemble

Ich werde einen Weg gehen, auf dem sich eins ins andere fügt und der es mir erlaubt,
die Begabungen, Besonderheiten und Eigenarten der TeilnehmerInnen zu berücksichtigen.