Ein Stück „Lebenshunger“ bitte
Clown im Cafe Jenseits im Diesseits Aktionstheater mit Clowns
Das Theater Transit zeigt bis Sonntag in der Darmstädter Innenstadt „Cafe Jenseits im Diesseits“
SAMSTAG, 22. AUGUST 2009 DARMSTÄDTER ECHO 18 VON BETTINA BERGSTEDT
DARMSTADT. Im „Cafe Jenseits im Diesseits“, das am W ochenen- de in Darmstadt an verschiedenen Orten zu erleben ist, hat niemand etwas zu befürchten. Das Grauen über den Tod, Ängste und Nöte werden hier nicht vorgeführt. Vielmehr geht es heiter und gelas- sen zu, der ümgangston ist freundlich und liebevoll. Nur ein Hauch von Melancholie liegt manchmal über dem Ort des Ge- schehens.
V ier Schauspielerinnen und ein Schauspieler haben sich zwei W ochen lang unter der Leitung von Ann Dargies mit dem Tod aus- einandergesetzt und damit, wie Leben und Sterben in Verbindung gebracht werden können. W ie be- gegnet man der großen Ungewiss- heit angesichts des T odes, die in unserer Gesellschaft in der Regel das Gefühl der A ngst und V er- drängung erzeugt? W as kann uns trösten? Glaube, Spiritualität oder der geschärfte Blick auf das Leben?.
Die intensive und sehr persön- lich gefärbte Probenarbeit der „Forschungswerkstatt“ fand in Café Jenseits im Diesseits mit dem Theater Transit vor dem Reiterdenkmal.
Idee, Text und Figuren sind, die in den Proben entstanden. Hier kann man ahnen, wieviel Arbeit und Auseinandersetzung der leichten Inszenierung des „Cafe Jenseits“ vorausgegangen sind.
Draußen dagegen, auf dem Eingangsgelände zum Waldfriedhof und in der Stadt, herrscht Be- triebsamkeit. In lustvollem Rot und Pink und versehen mit einer Clownsnase bauen die Schauspie- ler das Szenario auf: knallroter Teppich, schwarze Tische und Stühle, Blümchen und natürlich Kaffee und Kuchen.
Clownesk stolpern und stelzen die Jenseitigen auf ihrer Bühne herum, rücken Tische und Stühle zurecht und wenden sich schließ- lich an die Lebenden – auf über- aus liebenswürdige W eise: „Tre- ten Sie ein, was dürfen wir Ihnen bringen?“ Im „Cafe des Jenseits“ wird nicht gestorben, hier kann man nur dem Tod auf charmantes- te W eise begegnen.
Hier gibt es auf der Speisekarte „Lebenshunger“ oder „ein Schuss W ehmut“. Und immer ein offenes Lächeln. Außerdem wird über die Endlichkeit und V ergänglichkeit sinniert. Das ist schon recht einla- dend und anrührend, dieses Jen- seits im Diesseits.
Weitere Aufführungen sind die- sen Samstag (22.) um 12 Uhr in der Innenstadt am Friedensplatz sowie am Sonntag (23.) um 12 Uhr am Waldfriedhof, in und vor der ehemaligen Feuerbestat- tungshalle. Weitere Aufführun- gen sind geplant im Zusammen- hang mit dem Jubiläum des 20 Jahre bestehenden Theaters Tran- sit zwischen dem 28. August und 13. September. Kontakt unter der Rufnummer 06151 136722 so- wie im Internet unter www.theatertransit.de.